Flüela Grüenhorn (2100m)

Sonntagswackel mit dem Bergmaitli

Allen Unkenrufen zum Trotz wollte das Bergmaitli noch einmal das trockene Wetter geniessen und etwas die Beine vertreten. Ihne Verschwörungstheorie besagt nämlich, dass das BAG den schweizer Wetterbericht schlechter macht, damit auch wir zuhause bleiben. Doch JEDEN Spass lassen wir uns nicht verderben. Zwischen dem Flüela Wisshorn und Schwarzhorn liegt schliesslich noch das unterschätzte Grüenhorn mit seiner markanten Südwand, an deren Fuss wir uns nach einem kraftraubenden Zustieg von Tschuggen aus ein gemütliches Basislager eingerichtet haben. Stilecht mit Kaffee, Zopf und Quittengelee.
Sogar hier oben mischt sich das BAG schon ein: Die Coronabänkli wurden 5m von einander entfernt aufgestellt. So bleibt das social distancing gewährt und alle sind safe. Doch eigentlich wollte Daniela doch die knackige Nordwand des Flüela Grüenhorns besteigen. Gekonnt beweist sie ihr gewieftes Orientierungsvermögen im alpinen Gelände, umwandert westseitig den Bergstock und besteigt die gefürchtete Grüenhorn- Mordwand free solo, während ich im Basislager zum Rechten schaue und schon mal den Gipfel ins Zoom nehme, um Bergmaitli’s Gipfeltriumph ja nicht zu verpassen. Sie schafft den Durchstieg “Rotpunkt” und kehrt in rekordverdächtiger Zeit ins Basislager zurück, wo sich noch ein einheimisches Rentnerpärli in Stadtschüeli auf einen Schwatz zu uns gesellt.
Obwohl es fast windstill war, machen wir uns schon bald auf den Abstieg über die Flüelastrasse. Vorbei an einer knorrigen Drive-in-Arve, welche wohl bald wieder von uns Besuch erhalten wird. Denn mein Projekt “Arvenzäpfler” will ja auch lanciert werden. Kurz vor der Ankunft beim Auto fallen dann prompt die ersten Schneeflocken. Heimfahrt krisenbedingt ohne Öpfelchüechlihalt auf dem Wolfgang.