Sportliches “Klettersteigen” bei Lecco mit Pölla
Route: Rancio/Lecco (IT) 305m – Via Ferrata Gruppo Alpino – Corno Medale 1028m – Via San Martino – Rancio
750 Höhenmeter
Ein Blick auf die Wetterprognosen fürs kommende Wochenende brachte mir am Freitagmittag die Idee, ein Klettersteigwochenende am wetterbegünstigten Comersee zu verbringen.
Ich habe mich für je einen Steig bei Lecco und bei Menaggio entschieden. Beide mit Schwierigkeitsgrad D. Wie unterschiedlich zwei D-Steige sein können, haben wir dann bald erfahren…
Morgens um 7 fuhren wir in Zizers los. Am Julier und Maloja Schneetreiben. Sogar bis weit ins Bergell hinunter! Auch am Nordufer des Comersees war der Himmel noch ziemlich bedeckt. Aber der Blick nach Lecco liess hoffen. Dort klarte es bereits auf und man konnte den blauen Himmel sehen. Nach 2 U-Turns in den Sackgassen der Vororte von Lecco war der Ausgangspunkt Rancio bald gefunden. Der Zustieg zur Ferrata war dann bereits sehr südländisch angehaucht. Durch die typischen Treppen in den schmalen Gassen gings bergan, danach noch eine Viertelstunde durchs Dickicht und schon waren wir am Einstieg zur Via Ferrata Gruppo Alpino. Magnesiumspuren an den spärlichen Griffen und die Tatsache, dass andere Ferratisti Kletterfinken trugen, machten mir ein erstes Mal klar, dass wir hier an einem eher sportlichen Klettersteig standen. Obschon durchgehend perfekt abgesichert, wurde hier mit ansonten mit Eisen gespart. Nur wenige Stellen sind mit Klammern entschärft. Ansonsten sehr viel Kletterei im V. Schwierigkeitsgrad, was uns Bergschuh-Trägern dementsprechend viel Armkraft abverlangte. Adrenalin und Schweiss floss bei jedem Klimmzug in der luftigen Wand mit Lecco-Blick. Stolz und froh, den Gipfel erreicht zu haben, tauschten wir noch etwas “Ferratisti-Latein” aus mit Händen und Füssen. Wir inszenierten noch einen dynamischen Selbstauflöser und machten uns dann auf den sehr steilen und teils abschüssigen Abstieg. Derweil machten wir uns Mut, trotz verschiedenster Aussagen über den Schwierigkeitsgrad des für morgen geplanten Klettersteigs, den Weg nach Menaggio in Angriff zu nehmen. Was wir nicht im Nachhinein nicht bereuen sollten…. aber mehr darüber im Bericht “Monte Grona 18.10.2009”.
Angelo kam von Sorico und leistete uns beste Gesellschaft im abendlichen Menaggio. Nach ein paar Americani, feiner Pizza und Birre sanken wir irgendwann totmüde ins Bett. Mit Vorfreude auf den kommenden Tag Zzzzzzzzzzzzzzz
Die Kirche in Rancio vor unserer Kletterwand im Hintergrund
Am Einstieg
Los gehts. Bald einmal werden die Tritte winzig
Auch Pölla steigt frohen Mutes ein
Zwischendurch stand man auch gemütlich
Pölla erreicht mal wieder flachere Gefilde
Quergang
So kommts, wenn man den GorillaPod so weit entfernt montiert, dass das wunderschöne Gipfelkreuz mit aufs Bild kommt…
…Los los! Rauf auf den Betonsockel und schön in Pose werfen!
…und bitte lächeln!
Über sorgfältig angelegte Serpentinen gehts zurück Richtung Rancio
Beim Abstieg gesehen: Fotogene Felsstruktur
Unterwegs nach Menaggio, dem Ausgangspunkt unserer morgigen Tour.
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